Factoring Symposium 2023: Nachbericht

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Neu-Isenburg, September 2023 – Das Factoring Symposium sehen wir als Gelegenheit, um gemeinsam mit unseren Kund*innen, Partner*innen sowie Interessent*innen aktuelle Themen, neueste Software-Features und allgemeine Trends zu erörtern. In 2023 fand das Symposium am Donnerstag, den 28.09.2023 statt – und zwar im Bürogebäude der efcom in Neu-Isenburg. Bereits am Vorabend konnten wir einzelne Teilnehmer*innen als Gäste beim Dinner empfangen, dieses Mal in einer traditionellen Apfelweinwirtschaft in Frankfurts Stadtteil Sachsenhausen. Bei Ebbelwoi, Handkäs und Schnitzel gab es zahlreiche anregende Gespräche, als ideale Vorbereitung auf den eigentlichen Event-Tag. Los ging es dann am Donnerstag mit der offiziellen Begrüßung durch die Geschäftsführung, repräsentiert durch Arnulf Romann, sowie Federico Avellán Borgmeyer, unseren Chief Partner Officer. Als Moderator konnten wir auch diesmal auf Oliver Rölle (Leiter Training und Schulung) zählen, der von Anfang bis Ende durch das Programm führte.

FCI: Factoring mit globalem Wachstum

Gleich beim ersten Vortrag von Betül Kurtulus wurde die weltweite Erfolgsgeschichte des Factoring durch Zahlen des internationalen Verbands FCI untermauert. In ihrer Rolle als Regional Director Central, Eastern and South-Eastern Europe & Middle East beschrieb Betül Kurtulus den sagenhaften Zuwachs auf globaler Ebene: In den vergangenen 15 Jahren ist das weltweite Factoring-Volumen von ca. 870 Milliarden EUR in 2007 auf nunmehr 3,7 Billionen (!) EUR in 2022 angewachsen. Von 2021 auf 2022 konnte sogar der erste zweistellige Anstieg seit mehr als 20 Jahren festgestellt werden. Hierbei macht Europa mit 68 % den größten Anteil am globalen Factoring-Business aus, gefolgt von den APAC-Ländern mit 24 %, Südamerika mit 3,4 %, Nordamerika mit 2,8 %, sowie Afrika mit 1,1 und dem Mittleren Osten mit 0,3 %. Auf dem europäischen Markt gehören Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien zu den Big Playern, wobei es in Deutschland den zweitstärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gab.

 

In Osteuropa sind die Factoring-Märkte in Polen, Russland, Ungarn und Tschechien vom Volumen her am größtem, dort gab es mitunter hohe Zuwachsraten im Vorjahresvergleich. Weitere Themen des Vortrags waren das Import- und Export-Factoring, Reverse Factoring bzw. Supply Chain Finance sowie das Islamic Factoring. Letzterem werden für die kommenden Jahre weiterhin hohe Zuwachsraten prophezeit. efcom hat diesen Trend frühzeitig erkannt und wird zukünftig eine Scharia-konforme Factoring-Lösung anbieten. Zum Abschluss präsentierte Betül Kurtulus, welche Faktoren aus ihrer Praxiserfahrung heraus für das Geschäft besonders wichtig sind. Zu nennen sind hier insbesondere Investitionen in Weiterbildung und Training, sowie in geeignete Software-Lösungen.

Panel-Diskussion: Partner*innen im Fokus

Die anschließende Panel-Diskussion brachte folgende unserer Partner*innen auf die Bühne: José Morera von Tech4Fin (Spanien), Mateja Čampa von Gora (Slowenien), Miguel Mas von MonetaGo (Spanien), Michael Eisler von friendWorks (Deutschland) sowie Dana Daboosh von Oracle (Spanien). Alle Panelist*innen haben im Laufe der Diskussion gezeigt, auf welche Weise sie dazu beitragen, Factoring-Unternehmen beim Meistern zukünftiger Herausforderungen zu stärken. Zu nennen ist hier etwa der AI-basierte Ansatz „FEM“ von Tech4Fin zum automatischen Abgleich von Rechnungen. Ein Tool, das zu effektiven Betrugsbekämpfung dient und auch in efcom-Lösungen direkt eingebunden werden kann. Des Weiteren wurden die Services von Gora vorgestellt, unserem langjährigen technischen und vertrieblichen Partner aus Slowenien. Deren Portfolio erstreckt sich von Core-Banking- und Factoring-Lösungen, über Data Warehouse und Regulatory Reporting, bis hin zu Web-, Mobile- und Cloud-Lösungen.

 

Unser Partner MonetaGo unterstützt Unternehmen bei der Minimierung von Risiken im Factoring-Bereich sowie im Rahmen der Handelsfinanzierung. Hierbei geht es um das systematische Aufspüren von doppelt eingereichten Dokumenten. Ein Service, auf den man weltweit zugreifen kann. friendWorks sind die Profis im Bereich Dokumentenmanagement: Wenn es um OCR-basierte Rechnungsprüfung, Vertragsmanagement oder revisionssicheres Archivieren von Dokumenten geht, ist das Straubinger Unternehmen ganz vorne mit dabei. Außerdem konnte das Publikum Interessantes zum Enterprise Cloud-Angebot von Oracle erfahren, das sich mittlerweile auf 175 Ländern der Welt erstreckt und für über 500.000 Kund*innen zur Verfügung steht. Auch die efcom-Lösung efX kann über die OCI (Oracle Cloud Infrastructure) bereitgestellt werden, auf allen fünf Kontinenten.

Wichtigste Neuerungen in efX/ef3

Warum bieten wir efX an und was steckt dahinter? Diese Fragen hat Oliver Rölle in seinem Vortrag beantwortet und darüber hinaus wichtige Neuerungen für ef3 bzw. efX vorgestellt. Bei efX handelt es sich um ein nutzungsabhängiges ef3. Das heißt, dass Kunden via per-per-use eine viel bessere Skalierbarkeit geboten wird – ideal beispielsweise für Start-ups oder kleinere Unternehmen in Transformationsländern. Je nach Bedarf kann der Factor dann die Nutzung der Software anpassen. Außerdem kann auf efX als SaaS jederzeit, von überall her und von jedem Gerät aus zugegriffen werden. Wie bereits erwähnt, wird efX weltweit über unser vorhandenes Vertriebspartnernetzwerk angeboten.

 

Welche Neuerungen gab es unabhängig davon bei efX? An dieser Stelle sind nur einige Highlights zu erwähnen, bei weiterem Interesse bitten wir um eine direkte Kontaktaufnahme mit uns. Es gibt beispielsweise Erweiterungen im Bereich der Embargo-Funktionen, der Geldwäscheprüfung, beim Handling von Limitanträgen, hinsichtlich der Auswertungen sowie Mahnsperren. Und die Entwicklung geht weiter: Oliver Rölle hat in seinem abschließenden Ausblick gezeigt, an welchen Features und Verbesserungen derzeit gearbeitet wird und wovon unsere Kund*innen zukünftig profitieren können. Kurzum: Es bleibt in jedem Fall spannend rund um efX bzw. ef3.

efOnline, Projektmanagement sowie Trends aus rechtlicher Sicht

Parallel zu dem im Hauptraum stattfindenden Vortrag über ef3/efX fanden drei andere Präsentationen statt, die nicht minder spannend waren. Zum einen stellten Michael Petrovic, Produktmanager efOnline, und Markus Bienek, Produktmanager ef3/efX Webservice, die Neuerungen in ihren Bereichen vor. 

 

Wie werden bei efcom Projekte gemanagt? Welche Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle? Dazu haben Robert Ivanic in seiner Rolle als Leiter Programm Management und Simon Michaelis als Junior-Projektmanager Einblicke gegeben in die internen Abläufe, Strukturen und wesentliche Elemente des Projektmanagements. Außerdem haben sie die Haltung von efcom hinsichtlich der Projektumsetzung erörtert. Fakt ist, dass durch den konsequenten Aus- und Umbau des Projektmanagements ein Mehr an Effizienz erreicht wurde – sowohl auf Kundenseite als auch intern.

 

Christian Faber von der Anwaltskanzlei Bette Westenberger Brink stellte in seinem Vortrag die globalen Trends im Factoring vor. Zur Sprache kam das Modellgesetz zur Erleichterung der Forderungsfinanzierung, das 2023 verabschiedet wurde und womöglich für eine neue Dynamik in der gesamten Branche sorgen wird. Ein weiterer Punkt war das Thema ESG und dessen Berücksichtigung bei Finanzentscheidungen. Hier kommen auch auf die Factoring-Unternehmen größere Herausforderungen zu – Stichworte sind unter anderem „Scoring, Rating, Taxonomie“

Cyber-Security: Live-Hacking

Bei Vorträgen direkt nach der Kaffeepause haben es Referent*innen oft etwas schwer, für die nötige Aufmerksamkeit zu sorgen. Nicht so Sebastian Schreiber von der SySS GmbH: Seine Live-Hacking-Präsentation lieferte geradezu ein Feuerwerk an Eindrücken rund um das Thema Cyber-Sicherheit. Oder wussten Sie, wie einfach man sich in Thermostate, USB-Sticks oder fremde Handys hacken kann? Aufschlussreich und beängstigend zugleich waren alle seine Live-Hacks. Nicht zuletzt die Message, bei Funktastaturen und Präsentations-Pointern besonders vorsichtig zu sein: Diese liefern Hacker*innen geradezu ideale Bedingungen, um in ganze Unternehmenssysteme einzudringen, diese digital zu kapern und am Ende Lösegeld für die Freigabe von Daten zu verlangen. In der Praxis gehören solche Vorfälle mittlerweile zur Tagesordnung. Dass man sich dagegen schützen kann und muss, steht außer Frage. Oftmals sind es allerdings die eigenen Mitarbeiter*innen, die für solche Themen besonders sensibilisiert werden müssen, da sie sehr häufig als „Einfallstore“ für Angriffe genutzt werden.

Oracle Cloud Infrastructure: Investieren in die Zukunft

“Navigating the AI Revolution: Opportunities and Challenges” hieß der Titel des Vortrags von Maria Patelkou Konijnenberg, Oracle. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens Oracle und dessen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten, drehte sich bei Maria Patelkou Konijnenberg (Lead AI infrastructure, graphics & HPC on NVIDIA GPUs at Oracle Cloud Infrastructure EMEA) um das Thema KI: Was hat es damit auf sich und wie bringt sich Oracle hier Service-seitig ein? Letztlich geht es bei der Nutzung von KI für Business-Zwecke um das Handling von großen Datenmengen – angefangen bei der Speicherung bis hin zu speziellen Anwendungen, etwa der Spracherkennung, smarten Dokumentenverwaltung oder digitalen Assistenten. Hier bietet Oracle selbstständig oder im Verbund mit anderen Partner*innen die erforderlichen Dienstleistungen an, weltweit und mit entsprechender Schlagkraft. Einer der Kooperationspartner von Oracle ist NVIDIA, mit denen man den Einsatz von KI im Business-Umfeld weiter forcieren will. Dass auch efcom-Kund*innen vom weitreichenden Oracle-Netzwerk profitieren können im Rahmen der Nutzung von efX, sehen wir als absoluten Pluspunkt.

 

Risiken voraussagen durch den Einsatz von Machine Learning

Wäre es nicht schön, wenn man als Factor ziemlich gut voraussagen könnte, ob und vielleicht sogar wann ein Debitor Zahlungsprobleme haben wird? Oder umgekehrt: Was wäre, wenn uns nicht nur Risiken, sondern auch neue Chancen aufgezeigt würden? Genau hier setzt ein aktuelles efcom-Projekt an, das mithilfe von Machine Learning bestehende Kunden-Daten auswerten soll, um daraus einen entscheidenden Mehrwert für User*innen zu generieren. Denn: Die Analyse von Finanzdokumenten oder das Erkennen möglicher Markt- und Branchen-Trends auf Basis von Vergangenheitszahlen greift zu kurz. Idel wäre es, die große Menge an vorhandenen Daten – wie etwa Zahlungsverhalten, Fälligkeiten von Rechnungen, Kategorisierung von Kund*innen etc. – als „Futter“ für ein intelligentes, selbstlernendes System zu nutzen. Die Potenziale für die gesamte Branche wären enorm. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, eine solche KI-gestützte Anwendung in die Praxis umzusetzen. Die Hintergründe und Pläne des Projekts wurden dem Publikum von Federico Avellán Borgmeyer sowie Harshavardhan Achyuta, Data Analyst bei efcom, vorgestellt.

Fazit

Factoring bleibt weiterhin eine weltweite Success-Story, das beweisen auch die offiziellen Zahlen des FCI. efcom kann sich auf eine ganze Reihe an starken Partner*innen verlassen, ob im Inland oder auf globaler Ebene. efX ist eine nutzungsabhängige Variante von ef3 und bietet durch ihre Skalierbarkeit und Cloud-Fähigkeit zusätzliche Vorteile, vor allem für Start-ups oder Unternehmen aus Transformationsländern. Es sind in 2023 zahlreiche efX-Neuerungen zu verzeichnen, die auf unterschiedliche Weise für ein Plus aus Sicht unserer Kund*innen sorgen. Cyber-Kriminelle können ohne großen Aufwand weitreichende Schäden bei Unternehmen verursachen, wenn sich diese nicht ausreichend schützen – ob durch geeignete Technologien oder mittels Schulung und Sensibilisierung. Oracle sieht sich als weltweiter KI-Enabler und fördert zusammen mit verschiedenen Partner*innen den Einsatz intelligenter Technologien im Business-Alltag. efcom entwickelt ein Vorhersage-System für Risiken und Chancen im Factoring, das auf dem Einsatz von Machine Learning basiert.

XINGLinkedinE-Mail